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Insights

Lebensmittel und Druckluft - ein Interview mit dem Experten

Thorsten Lenertat ist Global Account Manager EMEA und  International Sales Manager South East Europe and Switzerland bei BEKO TECHNOLOGIES und besonders engagiert in der Verbandsarbeit. Eine große Aufgabe für ihn und BEKO TECHNOLOGIES ist, das Bewusstsein der Lebensmittelindustrie für die in der Lebensmittelproduktion eingesetzte Druckluft und ihre Qualität zu schärfen – und natürlich Lösungen anzubieten.

Herr Lenertat, laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt es in Deutschland knapp 6100 Betriebe, die Lebensmittel produzieren. Dabei sind die Fleisch und Fleisch verarbeitende Industrie, die Milchindustrie, die back- und Süßwarenindustrie und die Herstellung von verarbeitetem Obst und Gemüse die wichtigsten Branchen.
Was den Export von Lebensmitteln angeht, steht Deutschland weltweit mit einer Exportquote von etwas über 33% auf Platz 3. Betrachtet man diese Größe, fragt man sich: Wie wichtig ist Druckluft für diesen Industriezweig?

Um es kurz zu sagen, - ohne Druckluft geht es einfach nicht. Es gäbe die meisten Produkte schlichtweg nicht.

Sowohl für die Lieferung/Anlieferung (Be.- und Entladen) durch Silotransporte, den Transport von Rohstoffen oder Produkten im Betrieb, die Verpackung, die Abfüllung, für die Linsen von Partikelsensoren usw. usw. – nicht zuletzt auch direkt für das Produkt (z.B. Eisherstellung)

Herr Lenertat, für die Lebensmittelindustrie ist eine sichere Produktqualität überlebenswichtig. Wie bekannt war der Einfluss der Druckluftqualität auf das Endprodukt zu Beginn Ihrer Arbeit mit Verbänden und Ministerien?

Es ist den Lebensmittelunternehmen durchaus schon lange bewusst das Druckluftaufbereitung schon von jeher ein wichtiger Bestandteil des Gesamtproduktionsprozesses ist. Doch die letzten Jahre sind, gerade auch durch neue Messtechniken, dadurch gekennzeichnet, dass hierauf mehr geschaut werden muss. Zu viele Normen und Verordnungen im Markt erschweren, die für die Überprüfung notwendigen, Überwachungsmechanismen.
Aus diesem Grund wird auch nach der Devise „… ein sicheres Produkt muss produziert werden …“ gearbeitet. (Das wiederum spiegelt sich dann auch wieder „Hausinternen Spezifikation“ wieder.
 

Was ist besonders wichtig an der Druckluftaufbereitung für die Lebensmittelindustrie?

Das sie auf das Produkt und die Effizienz der jeweiligen Herstellungsstandortes abgestimmt ist. Dazu hilft letztendlich auch eine vernünftige „hausinterne Druckluftspezifikation“.

Diese ist zuerst einmal für den Produzenten wichtig, denn er ist für die Herstellung eines „sicheren Produktes“ verantwortlich. Deshalb gehen auch mehr und mehr Unternehmen dazu über Ihre eigene 24/7 Überwachung zu installieren. Damit sind Sie jederzeit in der Lage für sich selber und die Ordnungsorgane verlässliche tagesaktuelle Daten zu Verfügung zu haben.

Direkter oder Indirekter Kontakt von Druckluft mit einem Lebensmittel – was kommt häufiger vor?

Hier gehen vielen Meinungen auseinander. Was ist „direkter“ und „indirekter“ Produktkontakt? Grundsätzlich sollte vermieden werden durch eine nicht richtig aufbereitete Druckluft Kontaminanten in, auf oder um das Produkt zu geben. Es ist schwierig das so einfach zu beantworten. Ich möchte Ihnen gerne ein Beispiel dafür geben.

Ein Produzent stellt Behältnisse her in denen später Lebensmittel abgefüllt werden. Dieser sieht für sich die Konsequenz – sollte eine Verunreinigung am oder im Behältnis sein, könnte es Ihm Schaden zufügen – ergo ist es für Ihn ein direkter Kontakt. Aus der gleichen Branche, mit gleicher Anwendung, sagte mir ein Produktionsleiter: „Für uns ist das „nur“ ein indirekter Kontakt. Wichtig ist was der verantwortliche Hersteller in seiner hausinternen Spezifikation beschreibt. Denn das ist nachvollziehbar und überprüfbar – und darum geht es eigentlich."

Seit wann fallen Druckluftanwendungen und ihre Druckluftqualität in die IFS Richtlinien für z.B. Gefahrenanalysen bei der Lebensmittelherstellung?

Also Druckluft war schon immer ein Teil des HACCP. Wenn man in den Richtlinien schaut, so ist LUFT im Allgemeinen (und da gehört Druckluft mit dazu) zu überprüfen, oder gar zu überwachen und ggf. zu monitoren. Auch das IFS weist in seinen Unterlagen genau darauf hin.

Gibt es spezielle Audits für die Druckluftqualität in Lebensmittlelproduzierenden Betrieben?

Ja, zuerst einmal gibt es ja die „hausinternen Audits“ der Betriebe. Ich denke Sie sprechen aber die externen Auditoren an? Hier stellen sicher der TÜV und die Lebensmittelkontrolleure einen Teil dar. Auf der anderen Seite wird auch sehr genau durch die Großhandelsketten und Discounter mit eigenen Auditoren/innen in der Produktion geprüft – und das betrifft dann auch die gesamte Herstellung – und Lieferkette (Vorlieferanten, Transporte etc.)
 

Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn ein Audit nicht bestanden wird?

Dann gibt es meistens eine Chance zur Nachbesserung – das schlimmste Szenario wäre dann, das nicht mehr produziert werden darf. Wir hatten in der Vergangenheit ja schon in den Medien von dem einen oder anderen Fall gehört, wo Keime Bakterien oder andere Kontaminanten Lebensmittel verunreinigt haben.

Jetzt noch eine sehr wichtige Frage in Zeiten der Energiekrise: Kann man mit Druckluftaufbereitung eine anforderungsgerechte Und sparsame Druckluftqualität erzeugen? Wenn ja, wie?

Auch hier gilt eine alte Regel: Mit gegebenen Mitteln das Meiste erreichen. Damit meine ich, dass man den Invest einer Neuanschaffung mit der Modifizierung zum heutigen Stand der Technik grundsätzlich vor Ort mit den jeweiligen Gegebenheiten abklären sollte. Viele Unternehmen nutzen heute immer noch nicht die Kern Kompetenz der Druckluftaufbereiter.  Wir, als Aufbereiter, haben die Möglichkeit mit unseren verschiedenen Komponenten Druckluft bzw. Energiekosten zu reduzieren und zu sparen. Sei es mit strömungsoptimierten Filtergehäusen und der richtig abgestimmten benötigten Größe. Mit geeigneten und optimal berechneten Trocknern und nicht zuletzt mit dem richtigen Monitoring um jederzeit über nicht gewollte Änderungen eine Information zu erhalten und gleich eingreifen zu können. Denn Druckluft ist nicht wie Strom aus der Steckdose … Druckluft ist nicht trivial.